Das Tabuk (ara. تبوك) ist ein irakisches Sturmgewehr, welches auf Basis des jugoslawischen M70B1 in geringen Stückzahlen gebaut wurde. Berühmtheit erlangen die vergoldeten Ausführungen, welche von US-Soldaten im Zuge des Irak-Krieges aus Saddam Hussein Palast erbeutet wurden.
Geschichte[]
Es ist nicht genau bekannt wann oder warum der Irak in die Lage versetzt wurde, seine eigenen Handfeuerwaffen zu produzieren. Es ist jedoch offensichtlich, dass es sich bei den im Land hergestellten Kalaschnikows nicht um AKMs handelt, sondern um M70B1 nach jugoslawischer Bauart. Diese Waffen basieren auf dem Gehäuse des RPKM, das aus 1,5-mm-Stahlblech gestanzt ist und damit eine bessere Handhabbarkeit bietet. Zu erkennen ist das Gehäuse an dem breiten Riegel über dem Magazinschacht. Zudem hat der Handschutz der M70B1-Familie drei anstelle von zwei Lüftungslöchern.
M70B1 "Tabuk" (ara. تبوك), dieses Gewehr gleicht dem jugoslawischen M70B1 und trägt auch dieselbe Bezeichnung, nur wurde ihm der Spitzname "Tabuk" gegeben. In geringen Stückzahlen produziert, bildete das M70B1 nur einen Teil der Bewaffnung der irakischen Streitkräfte bis zum Regimewechsel 2003.
Tabuk Khas Carbine (ara. تبوك قاص كاربين, dt. Tabuk-Qas-Karabiner) ist der offizielle Name eines kurzen Sturmgewehrs, das auf dem M70B1 Tabuk basiert. Der Lauf wurde auf 317 mm bis an den Gasblock heran gekürzt, ähnlich der ostdeutschen MPi AKS-74NK. Es wurde jedoch kein kombinierter Gasblockkornträger eingesetzt, sondern ein Kornträger auf den regulären Gasblock aufgeschraubt. Zudem kam ein neuer Mündungsfeuerdämpfer zum Einsatz und die unter das Waffengehäuse klappbare Schulterstütze nach Muster des AKMS. Im Gegensatz zu anderen Modellen auf M70B1-Basis hat das Tabuk Khas Carbine zwei Lüftungslöcher im Handschutz. Diese Waffen wurden vom Ba'atischen Irak an Spezialeinheiten ausgegeben. Bekanntheit erlangte das Modell nach dem Sturz von Saddam Hussein, als US-Soldaten vergoldete Tabuk-Khas-Karabiner aus dessen Palast erbeuteten.
Tabuk 5.56 Weitgehend mit der M70B1 Tabuk identisch, jedoch für die Patrone 5,56x45mm NATO. Es ist nur wenig über die Waffen bekannt, ob sie für den Export oder für die irakische Armee vorgesehen waren.

Irakischer Polizist mit Tabuk Sniper Rifle
Tabuk Sniper Rifle ist der inoffizielle Name eines namenlosen Zielfernrohrgewehrs aus irakischer Produktion. Die Waffe ähnelt äußerlich dem jugoslawischen M76, ist aber für 7,62x39mm eingerichtet und damit nicht als Scharfschützengewehr einsetzbar. Wie das M70B1 Tabuk basiert es auf dem jugoslawischen M70B1, besitzt aber einen längeren Lauf, einen langen geschlitzten Mündungsfeuerdämpfer, einen hölzernen Skelettschaft und eine Aufnahme für Zielvisiere. Es wurde auch in angemessenen Stückzahlen von der ba'atisch-irakischen Armee verwendet und ist aktuell bei irakischen Sicherheitskräften im Einsatz.
Al Quds (ara. القدس, dt. die Heilige), von der arabischen Bezeichnung für Jerusalem, ist weitgehend mit dem RPK mit Prägegehäuse (RPKM) identisch.
Al Kadeshiha (ara. القادسيّة), ist eine irakische Raubkopie des sowjetischen Scharfschützengewehres SVD Dragunow und damit kein Bestandteil der Kalaschnikow-Familie. Bei der Entwicklung wurde das SVD rückentwickelt und das Al-Kadeshiha mit Teilen von RPK, rumänischen PLS und jugoslawischen M70B1 realisiert. Es unterscheidet sich vom SVD am auffälligsten durch ein anderes Gehäuse und einen spitz zulaufenden Gehäusedeckel. Bemerkenswert sind die Verstärkungsrippen auf den Magazinen, welche die Form einer Palme bilden. Das Modell wurde nur in kleinen Stückzahlen produziert und von der Republikanischen Garde des Saddam-Regimes benutzt. Weltweit bekannt wurde das Al-Kadeshiha durch die vergoldeten Versionen, die nach dem zweiten Irakkrieg von US-Streitkräften aus Saddam Husseins Palast erbeutet wurden.