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Die Mk18 ist ein sehr kurzes Sturmgewehr welches von der US-Navy aus dem Colt M4 Oberteilen und M16A1 Unterteilen entwickelt wurde, um eine noch kompaktere Waffe für Schiffsbesatzungen zu haben, später setzten auch Spezialeinheiten die Mk18 ein.

Geschichte[]

Ursprünglich war es geplant im Zuge des SOPMOD Programms zwei Wechselsysteme zu entwickeln. Diese Wechselsysteme sollten nur aus oberem Gehäuse, Lauf und Handschutz bestehen. Geplant war, dass man diese Systeme einfach gegen das obere Gehäuse eines vorhandenen M4A1 Karabiners hätte austauschen können. Der Vorteil wäre gewesen, dass man keine ganz neuen Waffen hätte einführen müssen, zudem hätten Soldaten das Wechselsystem auf eine Mission mitnehmen und bei Bedarf zur Anwendung bringen können[1].

Die geplanten Wechselsysteme waren der SPR (Special Purpose Receiver), mit einem 18 Inch Lauf für mehr Präzision auf mittlere Entfernungen, und der CQBR (Close Quarters Battle Receiver) mit einem kompakten 10 Inch Lauf für den Nahkampf beengte Umgebungen. Da jedoch bei Waffen mit AR-15 System die Schließeinrichtung Teil des unteren Gehäuses ist, welches vom M4A1 übernommen wurde, gab es Probleme. Da die Nachschlagmasse im Pufferrohr auf die Lauflänge abgestimmt sein muss, kam es bei aufgesetztem SPR und CQBR häufig zu Ladehemmungen. Ein einfacher schneller Wechsel war also nicht wie geplant möglich[2].

Da sich die beiden Systeme jedoch großer Beliebtheit erfreuten, wurden die Systeme zu eigenständigen Waffen weiterentwickelt.

  • Aus dem SPR wurde das Mk12 Mod 0
  • Aus dem CQBR wurde die Mk18 Mod 0

Mk18 Mod 0[]

Der Lauf der Mk18 Mod 0 wurde von 10 Inch auf 10,3 Inch verlängert, damit Schalldämpfer beim anschrauben nicht mehr an der Bajonettaufnahme am Kornträger blockieren. Die Mk18 Mod 0 wurde, wie der CQBR auch, im Naval Surface Warfare Center in der Stadt Crane gebaut. Als Basis dienten Oberteile (eng. upper receiver) von M4 Karabiner von Colt, dessen Läufe gekürzt und dessen Gasentnahmebohrungen vergrößert wurden. Als Unterteile (eng. lower receiver) wurden ausgemusterte M16A1 verwendet. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen und Verschlussrückprall zu verhindern, wurde eine schwere Nachschlagmasse (Typ H oder H1) eingesetzt. Der Handschutz wurde gegen einen der Knight’s Armament Company mit vier Mil-STD 1913 Railschienen ersetzt. Mk18 Mod 0 tragen auf der linken Gehäuseseite die originale Gravierung vom M16A1 und päter die von M4A1 Karabinern und auf der rechten Gehäuseseite die Gravierung MK18 MOD0 Carbine - Crane, Indiana.

Es gibt zwei Untertypen der Mk18 Mod 0:

  • Mk 18 Mod 0 Typ I, in Crane durch Kürzung von M1A4 hergestellt. 10,3 Inch Läufe
  • Mk 18 Mod 0 Typ II, von Colt von Werk aus mit kurzen Läufen produziert. 10,5 Inch Läufe

Aufgrund ihrer Längen zählen sowohl der CQBR als auch die Mk18 zu den AR-15 Commandos einer Reihe von sehr kurzen Sturmgewehren, welche vor allem im Vietnamkrieg häufig von Spezialeinheiten wie der MAC-V-SoG verwendet wurden, die aber nach dem Krieg vorerst in Vergessenheit gerieten[3]. Erst in den frühen 1990er Jahren wurden ähnlich kurze Modelle wie das Colt Model 733 Mogadishu Commando in geringer Stückzahl von der Delta Force und US-Rangern eingesetzt[4]. CQBR und Mk18 können als moderne Wiederbelebung des Konzeptes dieser Waffen angesehen werden.

Mk18 Mod 1[]

Die Mk18 Mod 1 ist quasi eine Mk18 auf dem Stand eines M4A1 mit SOPMOD Block II Packet. Der Handschutz von KAC wurde gegen den freischwebenden RIS II von der Firma Daniel Defence ausgetauscht. Dieser Handschutz vor vor allem den Vorteil, dass er nur am Gehäuse befestigt ist und nicht den Lauf berührt. Der Lauf kann beim Schuss nun fast frei schwingen, was die Präzision erhöht. Zudem wurde die Kornträger-Gasblock Kombination durch einen reinen Gasblock ersetzt, dies hat den Vorteil, dass kein Kornträger mehr die Visierlinie stört. Die Mk18 Mod 1 übernimmt die 10,5 Inch Lauflänge der bei Colt gefertigten Mk18 Mod 0 Typ 2.

Mk18 Mod 2[]

Die Mk18 Mod 2 ist eine modernisierte Version der Mk18 von 2019. Anstelle des RIS II von Daniel Defence mit Mil-STD 1913 Railschienen wird ein Handschutz mit M-Lok System der Firma Geissele Automatic's verbaut. Das flache Adaptersystem hat unter anderem den Vorteil, dass es bei nicht Benutzung im Gegensatz zu Railschienen nicht abgedeckt werden muss. Zudem wurde der Lauf der Mk18 Mod 2 auf 11,5 Inch verlängert, um die Ballistische Leistung in Verbindung mit M855A1 Munition zu verbessern. Aufgrund dieser Lauflänge wird die Mk18 Mod 2 inoffiziell zu den CarMANDO Modellen gezählt.

Ähnliche Waffen[]

Wegen der großen Popularität der Mk18 werden häufig alle Waffen mit AR-15 System,einer Lauflänge um 10 Inch als Mk18 bezeichnet. Was jedoch nicht immer zutrifft. So handelt es sich zum Beispiel beim Colt Modell 933 um eine eigenständige Waffe, die unabhängig von Colt entwickelt wurde. Auch die israelischen Makutzrars sind eine eigene Entwicklung und basieren meist auf gekürzten Colt M653[5]. Gleiches gilt für den kanadischen C8CQB.

Kritik[]

Allgemein gilt die Mk18 als unzuverlässiger als der M4A1 Karabiner oder das M16A4 Gewehr, dies liegt vor allem an der kurzen Zapfzeit. Durch die sehr nah an der Mündung gelegene Gasentnahmebohrung, kann das Gas im Gassystem nur für eine sehr kurze Zeit wirken, bevor das Geschoss den Lauf verlässt, es damit zum Druckabfall im Lauf kommt und das Gas nicht mehr wirken kann. Um diesen Nachteil auszugleichen, wurde die Gasentnhamebohrung bei der Mk18 vergrößert. Dadurch ist der Verschluss einem kurzen aber starken Druck ausgesetzt. Dieser führt zu einer höheren Verschlussrücklaufgeschwindigkeit und damit zu einem erhöhten Verschleiß und einer auf von 850 (M4A1) auf 950 Schuss die Minute gestiegenen Feuergeschwindgkeit. Zudem hat die Mk18, wie die XM177 vor ihr, wegen ihres kurzen Laufes mit einem enormen Mündungsfeuer und Knall zu kämpfen.

Zivile Versionen[]

Aufgrund der ab den 2010er Jahren gestiegenen Popularität und der starken Medienpräsenz der Mk18 Modelle, fertigen einige zivile Hersteller Nachahmungen der verschiedenen Mk18 Modelle. So bietet auch Daniel Defence, der Hersteller des Handschutzes der Mk18 Mod 1, mit der DD MK18 eine zivile Nachahmung als Selbstlader an.

Quellen[]

  1. The World's Assault Rifles von Gary Paul Johnston & Thomas B. Nelson - ISDN 9780935554007
  2. Elite Band 208 US Marine Corps Recon and Special Operations Uniforms & Equipment 2000-15 von J. Kenneth Edward - ISDN 978-1-4728-0678-9
  3. The Black Rifle, M16 Retrospective von R. Blake Stevens & Edward C. Ezell - ISDN 978-0-889351158
  4. The Black Rifle II, the M16 into the 21st Century von Cristopher Bartocci - ISDN 978-0889353480
  5. Elite Band 224 Israeli Paratroopers 1954-2016 von David Campbell - ISDN 978-1-4728-2771-5
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