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Die Patrone 5,56x45mm M193 ist eine us-amerikanische SCHV-Patrone welche aus der .223 Remington entwickelt wurde und zusammen mit dem XM16E1 eingeführt wurde.

Im Gegensatz zur heutigen 5,56x45mm NATO war die M193 deutlich schneller, besaß dafür aber weniger Masse. Dies führte zu einer anderen Integralballistischen Leistung[1].

Geschichte[]

222-Rem - 223-Rem - 5

.222 Remington; .223 Remington; 5,56x45mm NATO

Als erste annähernde SCHV-Patrone entstand 1915 die .250-3000 Savage von Charles Newton für die Jagd. Auf dessen Basis entstand 1935 die .220 Swift bei Winchester. Diese Patrone gab 1950 den Denkanstoß für die .222 Remington, welche als Sportpatrone, für die Jagd auf Raubzeug, zivil in den USA genutzt wurde.

Diese zivilen Patronen bildeten die Grundlage für das SCHV-Programm der US-Streitkräfte, bei welchem es sich um einen Appendix des SALVO-Programms handelte. Dabei wurde vor allem an der Wirkung der .222 Remington auf menschlich Ziele geforscht, es fehlte jedoch eine Passende Waffe. Aus diesem Grund hab man die Firma ArmaLite, dessen AR-10 man abgelehnte hatte, eine auf die .222 Remington angepasste verkleinerte Version des AR-10 zu schaffen. Da man das AR-10 gerade erst ebenfalls, für die finnische Armee, für 7,62x39mm angepasst hatte, willigte ArmaLite ein.

Die verkleinerte Version des AR-10, wurde als AR-15 für .222 Remington eingerichtet und erprobt. Da die Waffe als vielversprechend beurteilt wurde aber es mit der Patrone Probleme gab, sollte die .222 Remington in Zusammenarbeit mit Remington verbessert werden. Man entschied sich jedoch, eine ganz neue Patrone zu schaffen. Der Grund war unter anderem die für automatische Waffen ungeeignete Form der Ausziehernut.

So entstand die .222 Special in verschiedenen Formen mit verschiedenen Geschossen unter anderem dem Sierra-Geschoss und dem Stoner-B-Beschoss. Als die Hülsenform langsam festgelegt wurde, entschied man sich die Patrone in .223 Remington umzubenennen, um Verwechslungen zwischen .222 Remington und .222 Special zu vermeiden. Unter dem Nennkaliber .223 und dem Firmennamen Remington wurde die Patrone dann auch in dieser Form von der SAAMI kategorisiert und später von Remington für die Jagd komerziell vermarktet.

Aufgrund der Interessen der US-Luftwaffe an der AR-15, wurden einige wenige Colt Model 601 in .223 Remington von Militärberatern in Vietnam getestet. Die Wundwirkung war verheerend, der Grund dafür lag in der enormen Geschwindigkeit dieser frühen Form der Patrone.

Als die US-Luftwaffe das AR-15 Colt Model 601 als XM16 einführte, wurde die .223 Remington zu 5,64x45mm metrisiert. Es traten jedoch Probleme mit dem Geschoss bei weiterführenden arktischen Test auf, wodurch die Patrone nochmal überarbeitet werden musste. Nach den Änderungen besaß das Geschoss nun etwas weniger Geschwindigkeit, jedoch etwas mehr Masse. Die enorme Wundwirkung der frühen .223 Remington blieb nun aus aber die Präzision verbesserte sich.

Diese Verbesserte Version wurde nun auch von der US-Armee, zusammen mit dem XM16E1, eingeführt, jedoch nun mit dem Nennkaliber 5,56x45mm die Vollmantelpatrone erhielt die Modellnummer 193, die Leuchtspurversion wurde die M196. Diese Patrone blieb bis zu Einführung der 5,45x45mm NATO die Patrone der AR-15 Plattform Waffen der US-Streitkräfte[2].

Kritik[]

Probleme in Maschinengewehren[]

Bei der M193 gab es vor allem Probleme bei der Verwendung von Maschinengewehren, da das Geschoss der M193 seine Wirkung vor allem aus seiner hohen Geschwindigkeit zieht, verliert es vor allem auf große Entfernung schnell an Wirkung. Auch ist, wegen der hohen Rasanz, ein klassisches Überschießen der eigenen Truppen nur eingeschränkt möglich. Aus diesem Grund, wurde das leichte Maschinengewehr Stoner 63 von der US-Armee abgelehnt und man bleib beim M60. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass der MG-Schütze eines Trupps andere Munition verwendete als seine Kameraden[3].

Probleme in kurzen Waffen[]

Ein ähnliches Problem ergab sich bei der Verwendung der Patrone in kurzen Waffen. Die kürzeren Läufe von XM177E1 und GAU-5A/A konnten das Geschoss der M193 nicht auf eine ausreichende Geschwindigkeit beschleunigen, um die gleiche Wundwirkung wie das M16A1 zu erreichen. Zudem litten die Waffen unter starkem Mündungsfeuer.

Unterschied zur SS-109/M855[]

Als 1968 die Vereinbarung der NATO zur 7,62x51mm NATO ausläuft, wird nach einer neuen einheitlichen Patrone gesucht. Die USA bieten eine verbesserte Version der 5,56x45mm an, verlieren jedoch geben die belgische Firma FN Herstal. Diese hatte zwar ebenfalls eine 5,56x45mm Patrone eingereicht, jedoch mit verbessertem SS-109 Geschoss. Dieses war deutlich schwerer als das der M193 und flog aus diesem Grund langsamer. Die Wundwirkung wurde jetzt durch eine Überstabilisierung erreicht[4].

Als direkte Folge dieser Verbesserungen waren nun auch Maschinengewehre in 5,56x45mm deutlich erfolgreicher, wie das ebenfalls belgische Fn Minimi. Die US-Streitkräfte führten eine leicht veränderte Version der SS-109 als M855 ein sowie das FN Minimi als M249 SAW. Aus dem auf M855 angepassten M16A1 wurde, mit weiteren Änderungen an der Waffe, die M16A2.

Ebenfalls hatte die Hinwendung zu einem schwereren Geschoss positive Auswirkungen auf kurzläufige Waffen. So bemerkte man bei auf M855 umgestellten GUUP-5 Karabinern der Luftwaffe ein ausbleiben des starken Mündungsfeuers. Der Grund lag darin, dass das schwerere Geschoss sich langsamer durch den Lauf der Waffe bewegt und so dem Treibmittel mehr Zeit zur chemischen Umsetzung gibt. Diese Erkenntnisse führten auf lange sich zur Einführung des M4 Karabiners.

Quellen[]

  1. The Black Rifle, M16 Retrospective von R. Blake Stevens & Edward C. Ezell - ISBN 978-0-889351158
  2. The Black Rifle, M16 Retrospective von R. Blake Stevens & Edward C. Ezell - ISBN 978-0-889351158
  3. The Black Rifle, M16 Retrospective von R. Blake Stevens & Edward C. Ezell - ISBN 978-0-889351158
  4. The Black Rifle II, the M16 into the 21st Century von Cristopher Bartocci - ISBN 978-0889353480
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